FREUNDESKREIS FLÜCHTLINGE PLIENINGEN-BIRKACH                                                                    - Wir sind aktiv in 70599!
 


PROJEKT "WE NEED YOU"


Integration durch Ehrenamt

WELCOME - WE NEED YOU!

Das Ehrenamt trägt auf kommunaler Ebene in vielen verschiedenen Bereichen zur Lebensqualität und der Daseinsvorsorge bei. Einrichtungen für ältere Menschen, Schulen, Kirchen und Kinder- und Jugendeinrichtungen und die örtlichen Vereine schätzen die Unterstützung durch ehrenamtliche Helferinnen und Helfer. Ob es auch die Integration von Flüchtlingen in die örtliche Gemeinschaft fördert, wurde mit dem Projekt „We need you.“ untersucht.


„WE WANT TO SHOW OUR TALENT!"
(Bori M., Bewohner der Flüchtlingsunterkunft)

Flüchtlinge verfügen über zahlreiche Fähigkeiten und Kompetenzen, die sie gerne in die Gesellschaft einbringen möchten. Sie möchten aktiv sein, Gemeinschaft erleben und soziale Kontakte zur Bevölkerung knüpfen. Und sie wünschen sich die Möglichkeit zu zeigen, was sie können, um in der Zukunft leichter Arbeit zu finden. Alles Dinge, die das Ehrenamt zu bieten hat.

Nach einer Projektlaufzeit von sechs Monaten lautet das Ergebnis: Bürgerschaftliches Engagement kann viel!

* Es finden zahlreiche Begegnungen zwischen Flüchtlingen und Bevölkerung statt. Durch die persönlichen Kontakte haben die Flüchtlinge die Gelegenheit Deutsch zu üben und unsere Lebens- und Arbeitsweise kennenzulernen. Ihre Integrationsfähigkeit wird gefördert.

* Flüchtlinge bringen ihre Fähigkeiten und Kompetenzen in unsere Gesellschaft ein und leisten dadurch einen Beitrag für die Gemeinschaft. Sie haben die Möglichkeit eine andere Rolle zu übernehmen und erfahren dafür Wertschätzung und Anerkennung. Vorbehalte werden abgebaut.   

* Der Weg zur Integration ist für die Flüchtlinge abhängig von ihrem Alter und ihrer Bildung unterschiedlich lang – aber durch das ehrenamtliche Engagement kann die Integration sofort beginnen.


Ein Blick zurück ...

Durch das Projekt „We need you.“ haben sich elf Flüchtlinge in den letzten Wochen und Monaten in verschiedenen Bereichen wie im Seniorenzentrum, in der Grundschule, im Jugendhaus, in der Kirchengemeinde und in Vereinen ehrenamtlich engagiert und Verantwortung übernommen. Sie waren offen für Tätigkeiten mit älteren und jungen Menschen, egal ob früh morgens oder bis tief in die Nacht, in der größten Sommerhitze oder im Regen, während des Ramadan.

Durch ihr ehrenamtliches Engagement haben zwei Flüchtlinge die Gelegenheit erhalten Probe zu arbeiten und im Anschluss einen Arbeitsvertrag erhalten. Ein weiterer Flüchtling hat durch sein ehrenamtliches Engagement ganz leicht einen Praktikumsplatz im Seniorenzentrum gefunden und beginnt nun mit einem Bundesfreiwilligendienst. Durch das ehrenamtliche Engagement werden die Übergänge fließend und es gibt weniger Hürden. Und es wurden auch viele Freundschaften geknüpft :-).


DANKE

Mein Dank gilt allen Menschen, die den Mut hatten, sich auf dieses Experiment einzulassen. Allen, die ihre Türen für die Flüchtlinge geöffnet haben und ihnen Vertrauen geschenkt haben. Und allen, die durch diese Türen gegangen sind und unser Leben bereichert haben.


Ein Blick nach vorne ...

Das bürgerschaftliche Engagement von Flüchtlingen ist kein Selbstläufer. Es erfordert Überzeugungskraft und Ausdauer zur Mobilisierung der Aufnahmegesellschaft und Verständnis und Geduld gegenüber den Flüchtlingen. Trotzdem scheint es eine lohnende Investition zu sein, denn es nutzt vorhandene Ressourcen und verhindert die Entstehung von Parallelstrukturen. Es bringt Menschen mitten in unserer Gesellschaft zusammen und hat das Potential, in fast allen gesellschaftlichen Bereichen zu wirken. Wenn es unser Ziel ist, Flüchtlinge in unsere Gesellschaft zu integrieren, dann müssen wir unsere Türen für sie öffnen. Integration findet nicht vor, sondern hinter der Türe statt. Oder wie eine Projektbeteiligte meinte: „Wie sollen die Flüchtlinge es denn lernen, wenn sie es nicht erleben dürfen.“ Das bürgerschaftliche Engagement kann eine Brücke sein - raus aus der Unterkunft, rein in unser gesellschaftliches Leben.

Eine Frage, die im Laufe des Projekts immer wieder gestellt wurde, lautete: „Fühlen sich die Flüchtlinge nicht ausgenutzt?“ Nach Abschluss des Projekts steht die Antwort fest. Sie lautet: „Nein. Die Flüchtlinge fühlen sich nicht ausgenutzt, sondern sie fühlen sich gebraucht. Sie bringen etwas mit, was in ihrer neuen Umgebung geschätzt wird. Es ist ihr erster Beitrag für die Gesellschaft und sie verstehen es als eine Investition in ihre Zukunft.“

Und so sollten wir es auch sehen: Als eine Investition in unsere gemeinsame Zukunft. WE NEED YOU.

Falls Sie gute Ideen, Anregungen und Fragen haben, dürfen Sie sich gerne bei Frau Reinhold melden.


Ansprechpartnerin und Kontakt

Stephanie Reinhold

E-Mail: weneedyou@freundeskreis70599.de


Hier können Sie Beiträge lesen, die uns die Flüchtlinge, die sich ehrenamtlich engagieren, sowie die Einrichtungen und Institutionen, die die Tätigkeiten anbieten, schreiben:

LET’S EAT MORE FRESH VEGETABLES - 26. Mai 2015

My name is Bori M. I come from the Gambia. I live in Plieningen. I like to be a volunteer. I am needy. Despite that, my feelings are to make difference in ones life. As many are making the same on our lives. The community we live in is generous. Me and my colleagues feel that it’s our time to give back something to the community. Therefore we are now undertaking a gardening program at the “Haus Schönberg”. The name of the project is “Let’s eat more fresh vegetables”.


Neben der Stuttgarter Zeitung im April 2015 berichtete auch das ARD-Mittagsmagazin im September desselben Jahres über das Projekt:


Im März 2016 veröffentlichten ebenfalls Yahoo.de und einmal mehr die Stuttgarter Zeitung einen Bericht zum Thema.